| Veranstaltung: | Landesparteitag S-H November 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 21 Anträge |
| Antragsteller*in: | LAG Ökologie (dort beschlossen am: 21.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Abstimmungsergebnis: | einstimmig |
| Antragshistorie: | Version 2 |
A9: Die Zukunft der Wälder sichern
Antragstext
Wälder gehören zu den vielfältigen und wichtigen Ökosystemen der Erde.
In Schleswig-Holstein bedecken Wälder etwa 11% (oder 173.000 ha) der
Landesfläche. Damit ist SH das waldärmste Bundesland. Etwa die Hälfte des Waldes
befindet sich in Privatbesitz.
Wälder sind Lebensräume für zahlreiche typische Arten, liefern mit Holz einen
wichtigen nachwachsenden Rohstoff, speichern Wasser, produzieren Sauerstoff,
binden CO2 und sind für den Erhalt der Biodiversität und Erholung in Schleswig-
Holstein unverzichtbar.
Die Wälder leiden teils massiv und zunehmend unter der Klimakrise mit ihren
Folgen wie Veränderung der Niederschlagsverteilung übers Jahr (z.B.
Winterdürren), immer mehr Hitzetagen, Stürmen und nutzungsbedingten Einwirkungen
wie etwa Grundwasserabsenkung. Laut Bundeswaldinventur sterben Fichten in
Mitteleuropa großflächig ab und Buchen verlieren ihre Vitalität.
Die Prognosen für die Erderwärmung sind alarmierend. Die Ziele von Paris können
bei Beibehaltung unseres derzeitigen Handelns nicht erreicht werden. Die
klimatischen Veränderungen schreiten so schnell voran, dass die Wälder mit ihren
heutigen vielfältigen, oben angeführten Funktionen nur überleben können, wenn
alle anderen Stressfaktoren so weit wie möglich minimiert werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein setzen sich mit den folgenden Punkten
dafür ein, die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber den kommenden
Veränderungen zu stärken, die Artenvielfalt und Ökosystemleistungen zu erhalten,
die Forstwirtschaft für die anstehenden Änderungen zu sensibilisieren und die
besondere Position des Landes zwischen den Meeren dabei einzubeziehen.
1. Buchenwälder schützen:
Vermutlich gehört Schleswig-Holstein in Deutschland zu den letzten Standorten,
in denen Buchenwälder im Tiefland in den nächsten 100 Jahren noch gut wachsen
können, weil hier die Anzahl der Hitzetag noch nicht so extrem zugenommen hat
wie in anderen Regionen. Daher setzen wir Grüne uns im Land dafür ein, alle
gesunden Buchenwälder unter besonderen Schutz zu stellen.
Diese refugialen Buchenwälder , insbesondere die im öffentlichen Eigentum,
dürfen nur eine sehr extensive Nutzung mit Einzelstamm-Entnahmen in geringem
Maße erfahren oder sollten am besten ganz aus der Nutzung genommen werden.
Durch Naturverjüngung und natürliche Auslese soll die genetische Vielfalt der
Bestände erhöht und diese damit stabilisiert werden, nicht jedoch mit nach
Produktivität ausgewähltem Saatgut.
Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass alte Standorte und intakte Buchenwälder
(ab140 Jahre) mit hohem Totholzanteil besonders geschützt werden.
2. Waldumbau, aber sinnvoll:
Wir Grüne in Schleswig-Holstein setzen uns auf allen Ebenen dafür ein, den
bereits hohen Anteil an Laubwald weiter zu vergrößern und mit Hilfe
wissenschaftlicher Daten Waldbesitzende zu unterstützen, Baumarten zu pflanzen,
die auch aus ökologischer Sicht sinnvoll sind. Dazu zählt auch der
ökophysiologische Aspekt, also ob diese Baumarten ein stabiles Wachstum während
des Klima-Stresses aufrecht halten können. Beim klimaresilienten Umbau der
Wälder setzen wir auf die natürliche Variabilität und Auslese standortheimischer
Arten und setzen uns wo möglich für natürliche Verjüngung ein. Wo notwendig
(z.B. bei der Neuwaldbildung) sollte der Anteil standortheimischer Baumarten
mindestens 85 Prozent betragen. Wenn nicht-heimische Baumarten gepflanzt werden,
sollten diese vorzugsweise aus benachbarten Regionen wie Süddeutschland oder
Südosteuropa kommen.
Um gewährleisten zu können, dass der Erkenntnisgewinn aus der Wissenschaft
anhält, braucht es einen zuverlässigen Fördertopf, aus dem Forschungsgelder
gewonnen werden können. Als Grüne in Schleswig-Holstein fordern wir, dass der
Wald-Klima-Fond wieder hergestellt wird oder ein neuer gleichwertiger Fond
geschaffen wird.
3. Unterstützung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten:
Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) stellen einen wichtigen
Verbündeten dar in der Aufgabe, den Wald klimaresilient zu machen. Für diese
gesellschaftsrelevante Aufgabe brauchen sie eine zielgerichtete Unterstützung,
die wir als Grüne in Schleswig-Holstein fordern.
Um den bisherigen Waldsystemen eine bessere Chance zu geben sich an die
Klimakrise anpassen zu können, begrüßen wir die geplante Reduzierung der
Einschlagsquote auf 75% der Zuwachsrate der SHLF und wollen sie ermutigen, diese
für bestehende Buchenwälder, nach Vorbild Luxemburgs, auf höchstens 60% zu
senken.
Die Landesforsten sollen unterstützt werden, ihr selbst gestecktes Ziel von 68%
Laubwald-Anteil auf ihren Flächen zu erreichen. Dies kann durch Modellprojekte
zur nachhaltigen Nutzung von Laubholz für Bauwerke und Industrie gelingen. Wir
Grüne setzen uns dafür ein, dass finanzielle Unterstützung und Hilfe bei
Kooperationen mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten gewährleistet wird. Dies
kann z.B. durch die Wiederaufnahme des Wald-Klima-Fonds zum Beispiel geschehen.
Die Zuschüsse für Gemeinwohlleistungen durch das Land sollen erhalten sowie an
die Inflation angepasst und ihre Verwendung stärker fokussiert werden, wie unter
anderem auf den Erhalt von Buchenwäldern, Renaturierung von Moor- und
Bruchwäldern sowie die Etablierung von Wildnis-Wäldern und den Erhalt von
Naturwäldern.
Die SHLF müssen als Ausbildungsbetrieb gestärkt werden, um dem Fachkräftemangel
in der Forstwirtschaft entgegenzuwirken und sowohl jetzige als auch künftige
Arbeitskräfte auf das neue Fokusthema Klimaresilienz vorzubereiten.
4. (Private) Forstwirtschaft auf Veränderungen vorbereiten:
Die Forstwirtschaft muss in jedem Bereich darauf vorbereitet werden, dass der
Anbau von Nadelbaumarten für die Holzverarbeitung in Mitteleuropa früher oder
später krisenanfälliger wird. Baugewerbe und Industrie sind hierzulande jedoch
kaum auf die Verwendung von Laubhölzern für ihre Zwecke eingestellt.
Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass Sägewerke im Land auf die Verarbeitung von
Laubhölzern umgerüstet und motiviert werden, Holz von Laubbäumen aus der Region
zu verarbeiten. Dazu wollen wir Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die sich
auf die Nutzung von Laubhölzern fokussieren, ins Land holen, um eine Abnahme zu
erleichtern und neue holzverarbeitende regionale Wertschöpfungsketten
aufzubauen, um das Holz möglichst in unserer Region zu verarbeiten und zu
nutzen.
Zusätzlich wollen wir Grüne, dass Waldbesitzende, die ihre Wälder nach
ökologischen Aspekten umbauen wollen, und auf Baumarten setzen, die sowohl
klimaresilient als auch überwiegend standortheimisch sind, finanziell
unterstützt werden. Die in einer Förderrichtlinie festzuschreibende Förderung
muss an einer möglichst schonenden Bewirtschaftung festgemacht werden.
Für wichtig erachten wir die Aus- und Fortbildung auch für private
Waldbesitzende für Erfordernisse in Bezug auf den Klimawandel und neue schonende
Methoden der Waldbewirtschaftung.
5. Artenvielfalt und Ökosystemleistungen erhalten
Zum Erhalt der Artenvielfalt in unseren Wäldern braucht es eine konsequent
ökologische Bewirtschaftung, die den Lebensraum Wald in seiner ganzen
Komplexität schützt und stärkt. Der Einsatz von Pestiziden muss auf ein
absolutes Minimum begrenzt werden, um Insekten, Vögeln und Bodenorganismen ihre
natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.
Durch den Rückbau von Entwässerungseinrichtungen und die Wiedervernässung von
Waldmooren wollen wir wertvolle Biotope schaffen und den Wasserrückhalt in der
Landschaft fördern. Mindestanteile für starke Habitatbäume und Totholz sichern
Brut- und Nahrungsstätten für zahlreiche Arten. Da viele gefährdete Tier- und
Pflanzenarten auf lichte Wälder und die Übergangsbereiche zum Offenland
angewiesen sind, wollen wir die gezielte Entwicklung von Waldrändern zu
artenreichen Säumen unterstützen, um den Übergangsbereich zwischen Wald und
Offenland ökologisch aufzuwerten. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass
dort, wo es naturschutzfachlich sinnvoll ist, die Waldweide als Instrument zur
Pflege und Entwicklung von Lichtwäldern zuzulassen und auch zu fördern.
Bei Regelungen zur Waldbewirtschaftung setzen wir uns dafür ein, dass
Rückegassen mit ausreichend großen Abständen angelegt werden und – wo immer
möglich – bodenschonende Technik eingesetzt wird, um die empfindlichen Waldböden
zu schützen. Schließlich ist der Holzeinschlag – sowohl in den Landesforsten als
auch im Privatwald – konsequent auf Zeiten außerhalb der Brutsaison zu
beschränken, um die Tierwelt in ihrer empfindlichsten Phase zu schützen. Eine
entsprechende gesetzliche Regelung streben wir an.
Begründung:
Zu 1.
In nahezu ganz Mitteleuropa nimmt die Zuwachsrate der Buche (Fagus sylvatica)
mehr oder weniger spürbar ab. Dies ist durch wissenschaftliche Untersuchungen
(Leuschner et al. 2023) auf die starken Dürre-Ereignisse der Sommermonate
zurückzuführen sowie auf den Anstieg der mittleren Temperatur im Sommer. Nicht
zu vernachlässigen ist dabei aber auch die Art der Nutzung, z.B. das
„Warmschlagen“(Störung des Waldinnenklimas durch Schneisen)
Die Temperaturgrenze für einen positiven Zuwachs der Buche liegt bei einem
Durchschnitt von 20-21°C im Sommer (Juni-August). Deutschlandweit lag sie 2024
bei 18,5°C und in Schleswig-Holstein 2025 bei 17,3°C. Daher ist davon
auszugehen, dass Schleswig-Holstein gut geeignet für zukünftiges Buchenwachstum
ist.
Da Buchen eine starke intrapopulationsspezifische genetische Variabilität
zeigen, aber nur eine sehr geringe Variabilität zwischen Populationen, ist die
Einführung von Samen und Jungpflanzen von Populationen aus Südeuropa von
vermeintlich Dürre-Resistenten Populationen keine sinnvolle Option Dies
bedeutet, dass z.B. zwei Buchen im Wald von Glücksburg sich stärker in den Genen
unterscheiden können als eine Buche aus SH und eine Buche aus Rumänien.
Durch Schutz von gesunden Buchenbeständen vor Ort haben wir die Chance, dass
sich Phänotypen mit höherer Anpassungsfähigkeit an Trockenheit/Dürre durchsetzen
werden (Phänotypische Plastizität) und damit eine Basis für Wiederbesiedlung
bilden können, wenn wir es schaffen, die Erhitzung des Klimas aufzuhalten.
Der Buchenwald ist der für Mitteleuropa dominierende, natürliche Waldtyp,
welcher mit knapp 11.000 Arten die größte Artenvielfalt beherbergt. Viele davon
sind auf die Buche spezialisiert. Daher haben auch wir eine europaweite
Verantwortung, Buchenwäldern ein Refugium zu bieten.
Zu 2.
Erkenntnisse aus der pflanzenökologischen Forschung weisen darauf hin, dass
Laubbaumarten mit einem moderaten Wachstum wie Eichen (Quercus) die besten
Chancen haben, Dürre-Ereignisse und höhere Temperaturen zu überstehen und sich
zu erholen (Fuchs et al. 2021).
Nadelbäume zählen im Allgemeinen nicht zu den Baumarten, die für den Anbau in
Zeiten des Klimawandels in Mitteleuropa geeignet sind. Besonders Waldkiefern und
Fichten in Norddeutschland zeigen starke Rückgänge im Wachstum. Selbst als
klimaresilient geltende Nadelbaumarten wie die Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
zeigen eine hohe Hitze-Empfindlichkeit und ein hohes Ausfallrisiko, wie ein
flächiger Pilzbefall in SH 2024 gezeigt hat. Zusätzlich wurde gezeigt, dass
Douglasien tatsächlich stark ausgeprägte Flachwurzler sind, die generell
Probleme mit niedrigen Grundwasserständen haben.
Laubwälder tragen deutlich zu mehr Grundwasserneubildung (Interzeption) und
damit mehr pflanzenverfügbarem Wasser als Nadelwälder bei und weisen einen
größeren Kohlenstoffvorrat in der Gesamtbiomasse auf.
Mischwälder sind ökonomisch stabiler als Monokulturen und in der Regel auch
physiologisch widerstandsfähiger. Das Ausfallrisiko wird gestreut.
Hinweise aus der Wissenschaft deuten darauf hin, dass Laubbaumarten mit
moderatem Wachstum wie Eichen auch in Zeiten des Klimawandels langfristig ihren
Zuwachs aufrecht erhalten können.
Ein Großteil dieser und weiterer Erkenntnisse von der Wissenschaft aus den
letzten Jahrzehnten wurden maßgeblich durch den gestrichenen Wald-Klima-Fond
ermöglicht. Der Wissensbedarf ist weiterhin hoch und darf nicht durch fehlende
Finanzierung blockiert werden.
Zu 3.
Je schonender und extensiver (Einschlagstärke reduzieren, Wasserrückhalt,
Bodenschutz) ein Wald bewirtschaftet wird, desto besser sind seine Chancen,
starke Veränderungen zu überstehen. Neben ausgebildetem Fachpersonal für
Bewertung, Pflege und Ausstattung, braucht es vor allem einen Ausgleich für
entfallene Einnahmen aufgrund von Vorgaben des Landes. Anstalten öffentlichen
Rechts müssen von staatlicher Seite die Absicherung erhalten, diese Aufgaben
wahrnehmen zu können und sollten nicht unter dem Druck schwarzer Zahlen stehen.
Zu 4.
Das Anlegen von reinen Nadelwäldern, trotz der geringeren Produktivität und
höherem Risiko, ist bis heute so attraktiv, weil Nadelbäume leichter zu
etablieren sind, schneller geerntet werden können und mit weniger Nährstoffen
zurechtkommen als Laubbäume.
Zusätzlich ist die holzverarbeitende Industrie in Schleswig-Holstein in großem
Maße auf die Verarbeitung von Nadelhölzern ausgelegt.
Dies erklärt, warum in Schleswig-Holstein aktuell fast siebenmal so viel
Stammholz von Nadelbäumen gewonnen wird wie von Laubbäumen und sechsmal so viel
bei Industrieholz. Dabei ist der Anteil an Nadelbäumen in Schleswig-Holstein
wesentlich geringer und eher rückläufig.
Die Forstwirtschaft muss darauf vorbereitet und unterstützt werden, dass die
Suche nach Baumarten, die sowohl Dürre-Toleranz als auch hohe Produktivität
haben, nicht erfolgreich sein wird. Alternative Arten werden entweder weniger
produktiv sein oder weniger Resistenz gegenüber den klimatischen Veränderungen
haben . Um diese grundlegende Veränderung bewältigen zu können, brauchen private
Forstbesitzende finanzielle Förderungen, welche jedoch zielgerichtet gestaltet
werden müssen.
Zu 5.
Die Wälder Schleswig-Holsteins sind nicht nur Holzlieferanten, sondern vor allem
komplexe Ökosysteme und unverzichtbare Lebensräume für unzählige Tier-, Pilz-
und Pflanzenarten. Angesichts des fortschreitenden Artensterbens und der
Klimakrise muss der Wald als vielfältiger Lebensraum stärker geschützt und
ökologisch stabilisiert werden. Der weitgehende Verzicht auf Pestizide ist dabei
eine zentrale Maßnahme, um Insektenbestände und damit die gesamte Nahrungskette
im Wald zu erhalten. Ebenso ist der Rückbau von Entwässerungseinrichtungen und
die Wiedervernässung von Waldmooren ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und
zur Förderung seltener, spezialisierter Arten.
Alte Bäume und Totholz sind essenziell für viele bedrohte Arten – ihre Sicherung
durch verbindliche Mindestanteile schafft langfristig stabile Lebensräume. Auch
artenreiche Waldränder tragen entscheidend zur Vernetzung von Lebensräumen und
zur Biodiversität bei.
Bodenschonende Bewirtschaftung durch weite Rückegassenabstände und angepasste
Technik schützt die Waldböden als Grundlage des gesamten Ökosystems. Schließlich
ist die Begrenzung des Holzeinschlags auf Zeiten außerhalb der Brut- und
Setzzeit notwendig, um Störungen während sensibler Lebensphasen zu vermeiden. So
wird die Bewirtschaftung der Wälder Schleswig-Holsteins mit dem Ziel in Einklang
gebracht, den Erhalt der biologischen Vielfalt zu sichern und die ökologische
Resilienz unserer Wälder für kommende Generationen zu stärken.
Anträge in einfacher oder leichter Sprache
Die Zukunft der Wälder sichern
Wälder sind sehr wichtig für Mensch und Natur.
In Schleswig-Holstein gibt es wenig Wald.
Nur etwa 11 Prozent der Fläche ist Wald.
Etwa die Hälfte der Wälder gehört privaten Menschen.
Wälder sind Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen.
Sie liefern Holz.
Sie speichern Wasser und Kohlenstoff.
Sie machen Sauerstoff.
Sie helfen gegen die Erderwärmung.
Und sie sind wichtig für Erholung und Freizeit.
Die Klimakrise macht den Wäldern große Probleme.
Es gibt weniger Regen im Sommer und mehr Hitze.
Auch Stürme und Eingriffe der Menschen schaden den Wäldern.
Viele Fichten sterben.
Auch die Buchen werden schwächer.
Wenn sich das Klima weiter so schnell verändert,
können die Wälder nur überleben,
wenn sie besser geschützt werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein
möchte die Wälder mit folgenden fünf Zielen besser schützen:
1. Buchenwälder schützen
In Schleswig-Holstein wachsen Buchen noch gut.
Darum sollen alle gesunden Buchenwälder besonders geschützt werden.
Die Nutzung soll nur sehr vorsichtig sein.
Am besten werden manche Wälder gar nicht mehr genutzt.
Die Bäume sollen sich selbst vermehren.
Das nennt man Naturverjüngung.
So bleiben die Wälder stabil.
Alte Wälder mit viel Totholz sollen besonders geschützt werden.
2. Wälder umbauen – aber sinnvoll
Die Grünen wollen mehr Laubbäume im Wald.
Sie wollen, dass nur Baumarten gepflanzt werden,
die mit dem Klima gut klarkommen.
Dabei sollen vor allem heimische Bäume wachsen.
Neue Wälder sollen mindestens zu 85 Prozent aus heimischen Bäumen bestehen.
Fremde Bäume sollen nur aus nahen Regionen kommen.
Forschung über Wälder soll wieder Geld bekommen.
Dafür soll ein neuer Wald-Klima-Fonds eingerichtet werden.
3. Unterstützung für die Landesforsten
Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten kümmern sich um viele Wälder.
Sie sollen Hilfe bekommen, damit sie ihre Arbeit gut machen können.
Sie sollen weniger Bäume fällen.
Und sie sollen mehr Laubbäume pflanzen.
Das Land soll dafür Geld geben.
Auch für Ausbildung und Forschung soll Geld da sein.
So können neue Fachkräfte gut für den Klimaschutz im Wald arbeiten.
4. Private Forstwirtschaft vorbereiten
Auch private Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer
müssen sich auf den Klimawandel einstellen.
Nadelbäume wachsen schlechter und werden krank.
Darum sollen Sägewerke Holz von Laubbäumen verarbeiten können.
Forschung und Firmen sollen dabei helfen.
Wer seine Wälder ökologisch umbaut,
soll finanzielle Unterstützung bekommen.
Außerdem soll es Schulungen geben,
wie man Wälder schonend bewirtschaftet.
5. Artenvielfalt und Natur im Wald erhalten
In den Wäldern leben viele Tiere und Pflanzen.
Sie brauchen Schutz.
Pestizide sollen kaum benutzt werden.
Wälder mit Mooren sollen wieder nass gemacht werden.
So entstehen neue Lebensräume.
Alte Bäume und Totholz sollen bleiben.
Das hilft vielen Arten.
Auch Waldränder sollen artenreich werden.
Beim Holzeinschlag sollen Maschinen den Boden schonen.
Und Bäume sollen nur außerhalb der Brutzeit gefällt werden.
So bleiben Tiere geschützt.
Unterstützer*innen
- Stefan Alexander Mauel (KV Stormarn)
- Christoph Fischer (KV Segeberg)
- Martin Merlitz (KV Herzogtum Lauenburg)
- Angelika Bretschneider (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Hildegard Bedarff (KV Pinneberg)
- Christof Martin (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Ute Wörner (KV Plön)
- Michaela Dämmrich (KV Stormarn)
- Silke Backsen (KV Nordfriesland)
- Kurt Reuter (KV Stormarn)
- Dietmar Gosch (KV Stormarn)
- Peer Lessing (KV Pinneberg)
- Wiebke Christin Nozulak (KV Stormarn)
- Martina Leverenz (KV Segeberg)
- Carina Hennecke (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Annika Stahlhut (KV Stormarn)
- Florian Leifer (KV Stormarn)
- Markus Winkler (KV Schleswig-Flensburg)
- Anita Davidse (KV Herzogtum Lauenburg)
- Zoé Engel (KV Lübeck)
- Katrin Stange (KV Pinneberg)
- Britta Mohr (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Sina Clorius (KV Schleswig-Flensburg)
- Hans-Peter Hopp (KV Ostholstein)
- Hanno Michel (KV Kiel)
- Ulrike Täck (KV Segeberg)
- Oliver Lorentzen (KV Pinneberg)
- Bianca Nienaber (KV Neumünster)
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